Alte Instrumente

Identifikaton und Schätzung

Meist ist es sehr schwierig, Alter und Marke eines antiken Instrumentes definitiv zu bestimmen. Im unverbindlichen Erstgespräch können bereits erste Informationen zu Ihrem Instrument erörtert werden, detailierte Nachforschungen über Alter, Marke, Qualität und Wert, inklusive schriftlichem Bericht, können auf Wunsch unternommen werden. Ein bescheidenes Honorar wird nach Aufwand verrechnet.

Restauration

Restaurationsarbeiten können grösstenteils von mir selbst übernommen werden. Diese umfassen: Reinigen und Reparieren von Holz und Beschlägen, Ölen, Neulackieren, Sackeinbinden, Reed set-up sowie Einspielen und sonstige kleinere Arbeiten. Sollte es nötig sein, einzelne Holzteile zu ersetzen, kann ich dank Kontakten zu diversen Pipe Makers auch hier Hilfe leisten. Totalrestaurationen werden durch eine ausführliche Dokumentation über Arbeit und Resultate begleitet. Verrechnet wird Material und Arbeitsaufwand zu einem mit Ihnen ausgehandelten Stundenansatz.

J&R Glen ca. 1850, Cocus-Holz, zerlegt und bereit zur Restauration	Dieselbe Pipe nach einer Totalrestauration durch Piper's Heaven		R.G. Hardie ca. 1970, military regulation pattern, 20 Jahre im Schrank gelagert	Dieselbe Pipe, restauriert und spielbereit ausgestattet durch Piper's Heaven

Warum ein altes Instrument?

Nicht nur unter professionellen Pipern, sondern auch unter Sammlern und Liebhabern aller Niveaus sind alte Instrumente sehr beliebt und gesucht. Das wichtigste Argument für eine alte Pipe ist die weit verbreitete Meinung, alte Instrumente tönen besser als neue, da das Holz schon gealtert und der Ton damit "gereift" sei. Tatsächlich sind die klanglich herausragenden Instrumente tendenziell eher älteren Jahrgangs. Dies mag mit der Alterung und der über Jahre erlebten Vibrationen des Holzes zu tun haben. Ähnliches wird auch über alte Stradivari-Geigen ausgesagt. Ob es dafür eine wissenschaftliche Grundlage gibt ist meines Wissens nach noch umstritten. Jedenfalls ist das Alter keine notwendige Voraussetzung für ein gutes Instrument – es gibt Pipes, welche so gut gemacht sind, dass Sie direkt ab der Drehbank eine imposante Klangqualität liefern. Es kommt also bei alten wie neuen Instrumenten zuallererst auf die Qualität der Fertigung an. Pipes, die schon schlecht gemacht wurden, werden auch durch das Alter nicht besser. Obwohl sich vermuten lässt, dass unter alten Instrumenten, gleich einer natürlichen Selektion, eher die guten überleben, ist die reine Tatsache, dass ein Instrument alt ist noch lange kein Garant dafür, dass man es mit einem Stradivari unter den Pipes zu tun hat. Massgeblich wird die Qualität der Alterung durch Pflege und regelmäsigen, fachgerechten Gebrauch bestimmt.

Wer also ein altes Instrument von einem kompetenten Piper oder Händler erhält, kann sich wohl zu den Glücklicheren zählen: Dieses ist am ehesten frei von Problemen oder Schäden und im spielbereiten Zustand. Anders verhält es sich mit denjenigen Instrumenten, welche nach jahrzehntelanger Lagerung im Keller oder Estrich irgendwann wieder hervorgeholt werden. Diese sind meist in desolatem Zustand, das Holz vertrocknet und verzogen, der Lack abgesplittert und die Beschläge oxidiert oder sonst verfärbt. Aber auch auf diesem Wege wurden immer wieder Instrumente gefunden, die sich als wahre Schätze entpuppen, so man sie einer angemessenen Restauration unterzieht. Diese kann machmal Wunder wirken und totgeglaubte Stücke wieder zum Leben erwecken.