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Lernen Sie Dudelsack spielen

lone piper Fasziniert Sie der Klang des Dudelsackes? Horchen Sie jedes Mal auf, wenn Sie die Melodie von Scotland The Brave wiedererkennen? Lieben Sie die Pipebands wie Sie auf dem Edinburgh Tattoo oder an den Highland Games Formationen marschieren? Haben Sie sich selbst einmal als Lone Piper auf der Zinne eines Castles vorgestellt, der das gesamte Tal mit seinen melancholischen Klängen erfüllt? Dies ist für so manchen Interessenten Anfang und Motivation einer Piping-Laufbahn – und das ist gut so! Denn anders als in Schottland, wo viele junge Leute anfangen Dudelsack zu spielen, weil der Vater schon ein Piper war oder weil die Schulfreunde in eine Band eintreten, tragen die Interessenten hierzulande oftmals einen Traum mit sich herum; den Traum, einmal nicht Zuhörer von Dudelsackmusik, sondern selber Musiker zu sein.

First Things First: Ihre Motivation

Wenn Sie von einer Faszination und Liebe zu Instrument und Musik erfüllt sind, bringen Sie die besten Grundvoraussetzungen mit, ein erfolgreicher Piper zu werden. Eines muss Ihnen aber bewusst sein: Der Dudelsack ist sehr schwierig zu erlernen und korrekt zu spielen. Sie müssen zunächst bereit sein, eine hochentwickelte, komplexe Fingertechnik zu üben, die es Ihnen erst ermöglicht, die typischen schottischen Meldodien zu spielen. Um aus der Website eines guten Freundes aus Deutschland zu zitieren:

„Sollten sie der Ansicht sein, in 8 Wochen haben Sie das gröbste gelernt und den Rest bringen Sie sich im Eigenstudium bei, dann bitte schließen Sie diese Seite wieder.“

Obwohl der Dudelsack ein urtümliches Instrument ist dürfen Sie sich von dieser Tatsache nicht täuschen lassen. Die Anforderungen von Fingerfertigkeit und Koordination an den Lernenden stehen denjenigen von Geige und Piano in nichts nach. Ebenso besteht das Repertoire neben den bekannten Volkswaisen aus anspruchsvoller Musik, die zum Teil genauso schwer zu interpretieren ist wie Meisterwerke aus der klassischen Musik. Es vereinigen sich so technische Perfektion und Musikalität zu einem Ganzen, welches nur wenige Menschen mit begabten Händen überhaupt in der Lage sind, gänzlich auszureizen.

Erlernen der typischen Technik

Diese Warnungen sind mitnichten da, um Ihnen vom Dudelsackspiel abzuraten, sie sollen Ihnen lediglich zeigen, welch interessante Reise sie mit dem Erlernen dieses anspruchsvollen Instruments in Angriff nehmen werden. Um Ihnen von Anfang an ein realistisches Bild von diesem Vorhaben zu geben kann ich es kaum überbetonen, dass es nur einen korrekten Weg gibt, dieses Instrument zu erlernen: den traditionellen Weg, wie er in Schottland seit Generationen weitergegeben wird. Natürlich sind Fortschritte in der Didaktik und bei der Verwendung von Lehrmitteln passiert, doch in der Essenz hat sich der Weg nicht verändert.

Er basiert – neben dem Erlernen der Stücke und der Instrumentehandhabung – auf einem systematischen Erlernen der Grundtechniken und deren endlosen Repetition. Diese Technik, welche man dem klassischen Musiker im weitesten Sinne als Vorschlagnoten und Triller umschreiben kann, gibt dem Dudelsack erst die typische Sprache, d.h. die Möglichkeit, Musik auszudrücken. Es gibt auf der ganzen Welt mehr als genug Pipers, welche sich der Illusion, eine Abkürzung zu nehmen hingegeben haben und diese Technik nur unzureichend oder gar nicht erlernt haben, sich aber dank der Unwissenheit im Publikum dennoch gerne als echte schottische Pipers präsentieren. Wenn Sie aber einmal wissen, wie das Instrument richtig gespielt wird und wie die Musik zu tönen hat, dann werden Sie deren Spiel als billigen Abklatsch einer grossartigen Musik erkennen.

So beginnen Sie

Ein Sprichwort besagt, dass es sieben Jahre braucht, bis sich jemand zum Piper entwickelt, und sieben Generationen von Pipers vor ihm, und erst dann fängt er wirklich an zu lernen. Wie lange es bei Ihnen dauern wird, bis Sie solide einige Melodien spielen werden, hängt wie bei jedem Musikinstrument von Ihrem Alter, aber auch von Ihrer Übungsfrequenz sowie Ihrem persönlichen Einsatz ab.

Practice Chanter
Practice Chanter
Wenn Sie mit dem Unterricht beginnen, brauchen Sie noch gar keinen Dudelsack, denn die Technik sowie die ersten Stücke werden auf einer Übungsflöte, genannt Practice Chanter, erlernt. Der Practice Chanter ist aber nicht nur ein Anfängerinstrument, sondern eine leicht zu spielende, leisere Variante der Melodiepfeife, auf welcher Sie während Ihrer gesamten Laufbahn neue Stücke erlernen oder mit anderen Pipern üben werden.

Die meisten Lernenden werden nach etwa einem halben bis zwei Jahren auf dem Practice Chanter ihre ersten Versuche auf den Big Pipes machen. Dabei muss nicht nur das gelernte auf das eigentliche Instrument übertragen werden, sondern es muss auch die richtige Blastechnik erlernt werden, welche die koordinativen Fähigkeiten anfangs auf eine harte Probe stellt. Wenn Ihnen dies in Fleisch und Blut übergegangen ist, müssen Sie lernen, wie man das Instrument richtig stimmt, denn bei dieser Lautstärke sind Dissonanzen unüberhörbar, und wollen möglichst eliminiert werden.
Alles in allem entwickeln Sie als Piper flinke Finger, ein gutes Ohr, ein starkes Rhythmusgefühl und eine beachtenswerte Koordinationsfähigkeit – vor allem, wenn Sie, während eines Stückes auch noch im Takt marschieren.

Weitere Informationen

Das Erlernen des schottischen Dudelsackes wird eine abenteuerliche Reise voller Hürden und Mühsal werden, aber auch eine der neuen Erfahrungen und der Erfolgserlebnisse, wo Sie die Musik aus völlig neuen Blickwinkeln kennen und schätzen lernen werden. Wenn Sie bis hierher gelesen haben, sind Sie wohl wirklich motiviert und fasziniert vom Dudelsackspiel: Willkommen beim ersten Schritt dieser Reise, auf der ich Sie gerne ein Stück begleiten werde.
Was gibt es schöneres für einen Piper, als mit anderen Leuten über Piping zu sprechen? Nehmen Sie also für alle weiteren Fragen ungeniert und unverbindlich mit mir Kontakt auf.

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